Was ist ein Tabernakel?*
Das Tabernakel ist der herrlichste Ort auf Erden. Er ist nur aus einem einzigen Grund herrlich und wunderbar und wegen nichts anderem: Es ist der Ort, an dem der Gott Israel’s ist und ER ist wunderbar! In einer Welt, die unverhohlen und lautstark nach unserer Aufmerksamkeit, Loyalität und Zeit schreit, ist das Tabernakel das genaue Gegenteil. Es lärmt und schreit nicht. Es ist nicht grob, nicht beleidigend und ermüdend, sondern ganz einfach einladend.. Es lädt uns ein, einzutreten  „in eine völlig neue Dimension, in eine Atmosphäre, die so dicht gepackt ist mit der Gegenwart Gottes, dass es Auswirkungen auf unsere Fähigkeit zu stehen, geschweige denn zu gehen, hat. Denn Gott stellt Seine manifestierte Gegenwart unter uns wieder her.“

Bevor wir weitergehen, müssen wir uns eines klar machen. Wir leben in einer neuen Zeit. Es ist ein neues Jahrhundert und wir dienen einem Gott, dessen Wesen es ist, zu erschaffen. Schöpfung heißt: Etwas erschaffen, das noch nicht existiert hat, noch nicht gesehen wurde, bisher unbekannt war, ein Original, etwas Neues. ER   s c h a f f t   etwas Neues. Der Prophet Jesaja sprach vor vielen Jahrhunderten das, was jetzt berühmte Worte sind: „Aber vergiss das alles – es ist nichts im Vergleich zu dem, was ich im Begriff bin zu tun. Denn ich stehe im Begriff, etwas Brandneues zu tun. Siehe, es hat schon angefangen! Siehst du es nicht?“ Der Zusammenhang, in dem diese Verse stehen, wird  in Vers 21 klar: „ICH habe Israel für Mich Selbst geschaffen, und eines Tages werden sie Mich vor der ganzen Welt ehren.“ (Jes. 43, 18-19 + 21 – aus dem Englischen übersetzt, Anm. d. Übers.).

Das Neue dreht sich um die Ehre Gottes. Was du hier liest dreht sich nicht um das Tabernakel, sondern um Gott. Es dreht sich um IHN, Seine Gegenwart, Seine Herrlichkeit, Seine Ehre, Seinen Namen, Seine Majestät, Seine Stellung als allerhöchster Gott. Rund um die Welt ruft Gott Seine Kinder – sowohl Sein auserwähltes Volk Israel, als auch die „Zweige“, Seine Gemeinde – zurück zu IHM selbst. Das Tabernakel ist kein weiteres, neues Programm, keine neuer Dienst, keine neue Annäherungsweise, kein neues Werk. Es dreht sich nicht um menschliche Dinge. Es dreht sich nicht einmal um Menschen. Es dreht sich ganz allein nur um Gott und Seine manifestierte Gegenwart unter uns. Das ist der wichtigste Punkt, den du verstehen musst.

Das Wort ‘Tabernakel’ kommt von dem Hebräischen Wort „Mischkan“, was „Wohnort oder Haus“ bedeutet. Die erste Erwähnung finden wir im 2. Buch Mose, dem zweiten Buch der Torah (das sind die ersten fünf Bücher des Alten Testaments). In 2. Mose 29 und 33 bekommen wir eine Ahnung, was das Tabernakel damals war.

2. Mose 29,42 – 43: “[…ein Lamm… als Abendopfer darbringen] für all eure Generationen am Eingang des Zeltes der Begegnung vor dem HERRN, wo ich euch begegnen werde, um dort mit dir zu reden. Und ich werde dort den Söhnen Israel begegnen, und es [das Zelt] wird durch meine Herrlichkeit geheiligt werden. (Elberf.) (Englisch:…das Tabernakel wird durch meine herrliche Gegenwart geheiligt werden.“ Anm. d. Übers.)
2. Mose 33, 9 +11  „Und es geschah, (jedes Mal) wenn Mose in das Zelt kam, dann stieg die Wolkensäule herab und blieb am Eingang des Zeltes stehen und (der HERR) redete mit Mose…..Und der HERR redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freund redet….“ (Elberf.)

Es ist klar, dass das Tabernakel der Ort war, an dem die herrliche Gegenwart des Herrn wohnte und wo Er redete. Es war ein Ort, an dem die Menschen in die Gegenwart Gottes hineingeleitet wurden, wo Gottes Herz und Gottes Stimme gehört wurden. In erster Linie war es ein Ort für Gott, nicht für Menschen. Sie konnten dort hin kommen, um Ihn zu treffen, aber es ging nicht um sie selbst, es drehte sich nur um Ihn. Interessant ist, dass es auch der Ort war, wo Gott Opfer dargebracht wurden, wie wir in 2. Mose 29 gelesen haben.. Es waren Opfer, spezielle Dinge, die aufgegeben wurden, die am Eingang des Tabernakels dargebracht und geopfert wurden. Das gehörte zur Tabernakel-Erfahrung dazu, war ein Teil davon, war immer so gewesen und wird auch immer so sein: Opfer waren die „Eintrittskarte“ ins Tabernakel.

Was aber geschieht im Tabernakel? Wir haben Menschen gesehen – einschließlich uns selbst – die zu Boden gehen und vor dem Herrn auf ihrem Angesicht liegen. Oft schlafen sie ein. Das scheint eine allgemein übliche Reaktion zu sein, wenn man in der Gegenwart des Herrn ist – Ruhe finden in Ihm. Physisch tun die Menschen nichts, nichts! In diesem Moment fängt Gott an etwas zu tun. Und das ist der Punkt! Es ist Sein Tabernakel, Sein „Revier“, wo Er tun kann, was Er will, wann Er will und wie Er es will. Es dreht sich nicht um uns, nicht darum, was wir tun können oder sollten. Es dreht sich nur darum, was ER tut.

Was bedeutet es wirklich, als Jesus am Kreuz schrie und sagte: „Es ist vollbracht!“? Was war vollbracht? Was hatte Er vollendet? Hebräer 5, 7-9 sagt uns: „Während Jesus hier auf der Erde war, opferte er Gebet und Flehen mit starkem Geschrei und Tränen dem, der ihn aus dem Tod erretten konnte. Und Gott hörte seine Gebete wegen seiner Gottesfurcht. Und obwohl er Sohn war, lernte er Gehorsam durch die Dinge, die er erlitt. Auf diese Art und Weise hat ihn Gott als vollkommenen Hohenpriester qualifiziert und er wurde zur Quelle der ewigen Errettung für all diejenigen, die ihm gehorchen. Und Gott bestimmte (= ins Amt einsetzen) ihn als Hohenpriester in der Linie Melchisedeks.“ Jesus hat für uns vollendet, was wir nicht tun konnten. Auch noch so viel Arbeit, kämpfen und sie anstrengen kann uns in Gottes Augen weder wohlgefällig noch rein für Ihn machen. Wir waren von Seiner Gegenwart getrennt. Kein Opfer wäre je genug gewesen. Jesus musste kommen und tun, was wir nicht tun konnten. Und Jesus tat es. Er brachte Sein vollkommenes Leben als Opfer dar, um für uns den Weg in eine Beziehung zu Gott freizumachen, damit wir Ihn kennen und in Seiner Gegenwart leben können. Das Buch Hebräer erklärt es: Jesus ist nun unser Hoherpriester, unser Weg zu Gott. Und hier kommen wir wieder auf dem Punkt zurück. Das Tabernakel dreht sich um Gott und Seine manifestierte Gegenwart wegen Jesus. Wir erheben Jesus, nicht ein anderes Programm, Person, Werk oder Strategie.

Etwas anderes, was oft an diesem Ort, wo Seine Gegenwart ist,  geschieht,  scheint ein von innen kommender, unwiderstehlicher Drang, ja regelrecht eine Not zu sein, Ihn anzubeten. Das Griechische Wort für Anbetung ist „pronosis“ und bedeutet „zu küssen, anzubeten…“ Es scheint, dass wir irgend etwas anderes anbeten, wenn es nicht Gott ist.  Wir sind geschaffen um anzubeten und was wir betrachten/anbeten, zu dem werden wir.
Anbetung ist Kampf. Anbetung dreht sich um unsere Herzen und unsere Herzen sind so, wie das, was wir anbeten. Jemanden oder etwas anzubeten bedeutet auch, ihn zu ehren. Und das ist der Herzensschrei Gottes. Jesaja hat das offenbart: „ICH habe Israel für Mich Selbst geschaffen, und eines Tages werden sie Mich vor der ganzen Welt ehren.“ (Jes. 43,21). Gott will vor den Augen der Welt geehrt werden. Er möchte erhoben, geküsst und angebetet werden. Wenn wir gefallenen, zerbrochenen menschlichen Wesen die Gnade Gottes schmecken, Seine Gegenwart, dann ist es eine ganz natürliche Reaktion, dass Anbetung aus uns herausfließt. Wir erheben Jesus und es dreht sich alles nur um IHN:

Das ist das, was wir im Tabernakel erleben.

Das Herrlichste auf dieser Erde – IHN !

Helen Goatley

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