Die Alabasterflasche war aus Marmor gemacht.. In dieser speziellen Alabasterflasche war ein Salböl, das man als Myrrhe kannte. Myrrhe, ein weißes Harz, das aus der Rinde bestimmter Bäume in Afrika und Asien austritt., war der Hauptbestandteil des Salböls, das im Tabernakel und Tempel des Jüdischen Volkes verwendet wurde.  Es war eines der Geschenke für Jesus von den weisen Männern aus dem Osten, die kamen, um das Baby anzubeten. Außerdem war es auch jüdische Sitte, diejenigen damit zu salben, die zum Tod durch Kreuzigung verurteilt waren.* Aber eigentlich spielte weder die Alabaster-Flasche noch das Salböl in diesem Moment eine Rolle. spielte. 

Eine Frau kam in das Haus wo Jesus zu Besuch war. Sie kam und Markus berichtet uns nur von einer einzigen Sache, die sie tat: Sie zerbrach das äußerst kostbare und teure Fläschchen in viele Teile und goss seinen ebenfalls äußerst kostbaren und teuren Inhalt auf das Haupt Jesu.. Diese eine Handlung brachte die Menschen, die um Jesus herum waren, dazu, ärgerlich zu werden, sich gestört zu fühlen. „Warum diese VERSCHWENDUNG des kostbaren Salböls?“, fragten sie. Die Reaktion Jesu war tiefgründig und offenbarte sein Herz. „Lasst sie in Ruhe!. Sie hat etwas Wunderbares an mir getan.“

Diese Frau, deren Name uns nicht einmal genannt wird, tat etwas für Jesus. Oder besser gesagt: Sie tat nicht etwas  f ü r  Ihn, sondern  a n   Ihm . Sie berührte Jesus und das war für ihn wundervoll. Sie handelte wie jemand, der Ihn liebt. Sie hätte Ihm dienen können, aber sie entschied sich, Ihn zu lieben. Diese Handlung bedeutet für Jesus sehr viel. Es berührte Sein Herz und Sein Herz ist das kostbarste, was wir kennen können. Jesus wurde gesegnet, Ihm wurde gedient. Die anderen um Jesus herum nannten es Verschwendung! Diese Einschätzung beurteilte die Frau vollkommen falsch und brachte sie unter Verdammnis. Gleichzeitig offenbarten sie damit, wie sehr sie Jesus missverstanden, wie wenig sie Ihn kannten. Sie schauten nicht mit den Augen ihres Geistes, nur mit den Augen des Fleisches: „Und überhaupt, dieses Salböl hätte man verkaufen können und den riesigen Erlös den Armen geben! Stattdessen verschwendete es diese Frau an Jesus.“

Das ist die Einladung, die wir in den letzten drei Jahren immer wieder bekommen haben. Wiederholt hat der Herr während dieser Zeit zu uns gesagt: „Wenn ICH alles bin, was du bekommst, ist das genug? Bin ICH genug?“ Unzählige Male hat uns der Herr an den Punkt gebracht, wo alles, was wir hatten, nur ER war – kein Dienst, kein Programm, kein eigenes zu Hause, keine regelmäßige Gemeinschaft, nichts, nur ER.

Kostbar ist unser Leben; unsere Zeit kann nicht zu uns zurückkehren, wenn sie einmal vergangen ist. Unser Leben ist in Alabasterfläschchen. Werden wir es verschwenden, „nur“ um ganz einfach mit Ihm zusammen zu sein? In einer Zeit, wo es unzählige Möglichkeiten, Programme, Konferenzen und Dinge gibt, die wir für Ihn tun können lädt  Er uns ein, wieder neu zu lernen, auf Ihn zu warten, Ihn anzubeten, mit Ihm „abzuhängen“, Ihn zu lieben – wegen IHM! Nicht wegen dem, was wir von Ihm bekommen können, nicht einmal wegen dem, was wir für Ihn tun können. Er lädt uns ein, leer zu werden von uns selbst, unseren Terminen, Plänen und Werken. Wir würden „verschwendet“, meinten einige Leute. Aber unser Leiter von Israel sagte kürzlich zu uns: „Was für eine Verschwendung, dass ihr nur so wenig Gelegenheiten hattet zu Versammlungen hier in Deutschland zu sprechen! „Aber“, fuhr er fort, „wie sonst könntet ihr, Mark und Helen, Menschen einladen sich zu verschwenden, um mit Jesus zusammen zu sein, wenn ihr nicht selbst verschwendet worden wärt.“

Das ist das Herz des Tabernakels. Ein Raum, der reserviert wurde für die Gegenwart des Lebendigen Gottes, um ganz einfach „nur“ mit Ihm zusammen zu sein. Es ist ein heiliger, intimer Ort, wo es keinen anderen Fokus gibt, keine anderen Pläne, als nur etwas Wundervolles an Ihm zu tun – damit ER gesegnet, damit ER geliebt wird. Denn alles dreht sich nur um IHN, nicht um uns. Und das bedeute Ihm sehr viel.

Unser Gott ist ein Gott von Beziehungen und das ist Sein Herzschlag. Er kommt wieder. Unser Bräutigam ruft uns zu: „Mach dich auf meine Freundin, meine Schöne und komm mit mir!“ (Hohelied 2,10)*
Bist du willig, für Ihn verschwendet zu werden, damit du mit Ihm zusammen sein und Jesus segnen kannst?

Helen Goatley

* aus Strong’s Bible Dictionary
* übersetzt von NIV (New International Version)