Kann die grüne Aue in Psalm 23 auch das blaue Wasser auf Hawaii sein?
Es war Anfang 2004. Helen und Ich waren in einem Missions Zentrum in Frankreich. Es war unser erstes Jahr in dem wir Gott in dieser “neuen Sache” nachfolgten. Ganz wie es gute Missionare tun sollten, waren wir dabei, die Sprache und Kultur Deutschlands zu lernen, um dann die Botschaft, für die Gott uns nach Europa gebracht hatte, besser weitergeben zu können. Also, wir waren in diesem Meeting und sprachen über verschiedene Möglichkeiten für uns. Eine Möglichkeit die aufkam war, eine Auszeit von Europa zu nehmen, um an einer Jüngerschaftsschule von JMEM auf Hawaii teilzunehmen. Sofort als diese Möglichkeit erwähnt wurde sprang mein automatisches Abwehrsystem an. Niemals könnten wir unseren Unterstützern sagen, dass wir, als ‘Missionare nach Deutschland’, mal eben für einen 3 monatigen Kurs nach Hawaii rüberfliegen würden. Das wäre unmöglich für mich. Wir waren doch schliesslich in Deutschland, um die Sprache und Kultur kennenzulernen und um uns auf das “Neue” vorzubereiten.
Sobald also dieser Vorschlag gemacht wurde war meine Antwort darauf stark und negativ. Ich glaubte zu wissen, was die Leute von uns erwarteten, und diese Möglichkeit war weit davon entfernt. Doch auf einmal spürte ich, wie eine starke Gegenwart in den Raum kam, und die Worte “Es ist OK, Ich bin’s” strichen durch meinen Kopf. Meine sofortige Antwort darauf war: “Es ist nicht OK, was sollen denn die Leute denken?” Aber wie auch immer, die drei anderen Personen im Raum hatten ähnliche Eindrücke, “Weißt du, das hört sich gut an, das scheint der richtige Weg für euch zu sein.” Oh mann…
Auf unserem Weg zurück nach Deutschland hatte ich wieder dieses überwältigende Gefühl, daß dies Gottes Wille sei. Aber ich war immer noch gefangen. “Vielleicht denkt Gott ja wirklich, daß dies der richtige Weg für uns ist, aber was sollen denn unsere Unterstützer und Freunde davon halten?” Gott war dabei uns zu zeigen, daß Er gut ist, und daß nichts was Er uns bittet zu tun, jemals schlecht für uns sein könnte. Ausserdem fingen wir an zu lernen, daß Gehorsam Gott gegenüber soviel höher ist, als der Gehorsam gegenüber Menschen und ihrer Erwartungen.
Als wir dann in Deutschland ankamen, entschieden wir uns dazu im Glauben zu handeln, und nach Hawaii zu fliegen. Wir glaubten die Stimme Gottes gehört zu haben. Auch wenn wir es nicht verstanden, wollten wir gehorsam sein. Immerhin ist Er der König. Wir hatten auch nicht das Geld, das wir für den Kurs benötigten. Wir glaubten jedoch, daß Ihm die “Tiere auf den Bergen zu Tausenden” gehören (Psalm50:10). Ein paar Tage später war ich dabei unsere Wohnung auszuräumen, was auch beinhaltete die Küche samt Waschbecken abzubauen. Ich wollte unsere letzte Miete bezahlen, aber wir hatten nicht genug Geld auf unserem Konto. Am Tag darauf hab ich unser Konto nochmal gecheckt, und gesehen, daß uns jemand anonym $1000 überwiesen hatte, mit dem Verweis “Von Jesus”. Helen & Ich hatten nie zuvor eine so grosse Spende bekommen; es war ein Wunder. Mit diesem Geld konnte ich also die letzte Miete zahlen. Danke, danke Gott. Ein Zeichen, daß wir auf dem richtigen Weg waren.
Die Kosten für den Kurs auf Hawaii waren enorm, aber wir hatten noch 3 Wochen zu Hause in Australien vor uns, bevor wir dann weiter nach Hawaii flogen. Also dachte ich mir, wir erzählen den Leuten in Australien einfach von unserem Vorhaben und werden auf diese Weise das nötige Geld aufbringen. Auf unserm Flug nach Hause saß ich im Flughafen von Singapur und schrieb ein wenig in mein Tagebuch, als ich plötzlich meinte, Gottes Stimme zu hören: “Wenn ihr in Australien seid, möchte ich, daß ihr niemanden um Geld bittet. Ich habe euch gebeten diesen Kurs zu machen, und Ich werde ihn auch bezahlen.” OK, dachte ich, das macht unser Vorhaben ein wenig komplizierter…
Als wir also wieder in Australien waren, erzählten wir den Leuten von dem was wir taten, und auch wohin und warum wir gingen, aber wir baten niemanden um Geld. Eine Gemeinde gab uns einen Scheck über $500, aber dies deckte nicht einmal 10% der Kosten. Wir hatten genug Geld für den Flug, also auf ging’s nach Hawaii. Nach einem Zwischenstop in Waikiki Beach, landeten wir an einem Dienstag auf der grossen Insel. Als wir dann zur JMEM Base kamen, hatte die Rezeption schon geschlossen, und man sagte uns, dass wir die Kurskosten erst am Freitag bezahlen könnten. Das war nur gut für uns, denn wir hatten ja das Geld eh nicht. Also, hier waren wir, Australische Missionare in Deutschland, die sich für 3 Monate auf Hawaii einquatierten.
Nachdem ich am nächsten Tag Zugang zum Internet gefunden hatte, entschloss ich mich dazu unser Konto online zu checken. Zu meiner Überaschung war dort eine anonyme Überweisung von $5600. Ich konnte es nicht glauben. Ich musste meine Augen schliessen und noch mal schaun. War dies unser Konto? Hatte ich irgendetwas falsch eingegeben? Nein, da war es: $5600. Dieser Betrag und was wir bereits hatten, waren genug, um die Kosten am kommenden Freitag völlig zu decken. WOW, wenn Gott dich bittet etwas zu tun, dann ist Geld wirklich nicht das grosse Problem für Ihn. Wir müssen nur lernen willig zu sein IM GLAUBEN das zu tun was Er uns sagt. “Treu ist Er, der euch ruft; Er wird’s auch tun.” 1Thes 5:24 Dies ist so, Er lebt, und Er ist gut, und Er kümmert sich um uns.
Der Kurs war absolut gigantisch für uns. Zum Einsatz flogen wir nach Israel, wo Gott, in Seiner ultimativen Weisheit, so viele Türen für uns öffnete, und uns vorwärts führte in unserem Verständnis von der Vision, die wir in Deutschland ausleben sollten. Die 5 Monate dieses Kurses brachte uns Jahre weiter in unserer Aufgabe in Deutschland. Gott machte uns auch mit vielen Schlüsselpersonen bekannt, unter anderem mit Deutschen Patoren. Der Kurs beinhaltete all das, wofür wir in Deutschland waren. Es war nur, daß wir gewillt sein mussten Deutschland zu verlassen, um es zu finden. Stell dir das mal vor!? Gott weiss mehr als wir; und das ist unser bester Weg vorwärts.